Planung und Probleme der Show INIZIO
Von Januar bis Ende März lief das Training an den AG-Tagen weiterhin schleppend. Nach dem Wegfall der Corona Maßnahmen zum April´22 konnte der AG- Betrieb nun endlich wieder aufgenommen werden. Hierfür mussten sich die Betreuer erst einmal neu finden. Nur die oberen Jahrgänge der Oberstufe (Kl.12 und 13) hatten aus der Vergangenheit eine Ahnung, wie die Veranstaltung bisher einstudiert wurde. Die Schüler der 9. Klasse waren damals in der 7. Klasse Teilnehmer der Mittelstufe beim Programm Utháya 2019. Für sie war der Wechsel in die Rolle eines Betreuers besonders schwer. Aus dem Jahrgang der 10. Klasse war leider niemand zu begeistern.
Ebenso wie bei den Betreuern war auch das Loch in der Mittelstufe klar zu spüren. Aus den Klassen 5 und 6 kamen mehr als 35 Anfänger, die es in der kurzen Zeit zu trainieren galt. Aus der 7. und 8. Klasse gab es nur wenige Artisten. Diese trainierten jedoch erfreulicher Wiese sehr selbstständig im Bereich der Luftartistik und zeigten eine vorbildliche Arbeitshaltung. Zur Aufführung waren es ca. 60 Artisten aus der Mittel- und Oberstufe. Mit den ehemaligen Betreuern war die Anzahl mit 80 Personen eher klein. Dennoch sah man in dieser Zahl auch klar seine Vorzüge. Beim Proben in der Intensivwoche vor den Osterfeiertagen konnte man mit der kleineren Anzahl an Schülern deutlich intensiver und effizienter arbeiten. Die Probenwoche fand in diesem Jahr nur am Vormittag statt. Am Nachmittag blieb der Oberstufe nun Zeit, für die Ausarbeitung und weitere Planungsschritte. Um ein neues soziales Miteinander entstehen zu lassen war es der Oberstufe gestattet, in der Schule zu übernachten.
Als man sich im April dazu entschieden hatte eine Show im Mai über die Himmelfahrtstage zu kreieren, schnürte man das Konzept sehr eng, um kein Risiko in der Planung eingehen zu müssen. Die Band gab uns eine Liste von Liedern, die sie in der Lage war, spielen zu können. Wir suchten aus dieser Liste die Titel für unsere Nummern aus. Aus Zeitgründen gab es wie schon in anderen Jahren kein Programmheft. Auch das Plakat zeigte vielmehr unser Logo des Handstandmännchens. Der Showname „INIZIO“, der übersetzt „Alles auf Anfang“ bedeutete schien uns hierfür ebenso treffend.
Die Nachricht, dass es wieder eine Show geben wird erreichte auch unsere ehemaligen Betreuer über die Kanäle der sozialen Netzwerke. Wie aus dem Erdboden tauchten zur Unterstützung viele alte bekannte Helfer auf, die es erst ermöglichten, eine Show in weniger als 6 Wochen zu kreieren, die sich keinesfalls verstecken musste. Dass man in der ursprünglichen Planung bereit war, den Aufwand gering zu halten, war nicht mehr erkennbar. Wie von einem Lauffeuer getrieben wurden ungeahnte Kräfte mobilisiert. So wurde unter anderem das Eintrittskartenprogramm von zTix noch rechtzeitig auf der völlig veralteten Homepage zum Laufen gebracht, sodass die gewohnte Bestuhlung aufgebaut werden konnte. Dank tatkräftiger Elternunterstützung war man auch in der Lage, in der Probewoche die Licht- und Tontechnik zu überarbeiten. Da die kleine Halle nicht zur Verfügung stand, musste der Backstage-Bereich in den oberen Flur ausgelagert werden. Auch die Videoübertragung wurde dank dem Einsatz von Glasfaserkabel über die deutlich weitere Strecke ermöglicht.
Leider war der Kessel der Popkornmaschine nicht mehr aufzufinden. Wahrscheinlich ist dieser bei den Umbau- und Aufräumarbeiten während der Schulschließungstage abhandengekommen. Da es nicht möglich war, einen Ersatz zu bekommen, half uns der Zirkus Paletti aus Mannheim dankenswerter Weise mit einer Maschine über die Veranstaltungstage aus.
Ein weiteres Problem stellte die Preissteigerung bei den Lebensmitteln dar. Vor allem war das Öl für Pommes und Popkorn nur in kleinen Mengen und überteuerten Preisen zu bekommen. Dennoch gelang es uns, keine spürbaren Preiserhöhungen an den Verkaufsständen zu haben.
Umbau- und Wartungsarbeiten in den Trainingshallen
Leider konnte nach dem Fall der Corona Maßnahmen die Turnhallen noch nicht wieder im vollen Umfang für den Zirkusalltag genutzt werden. Die kleine Halle hatte zum Jahresende immer noch keinen zweiten Fluchtweg durch eine außenliegende Holztreppe erhalten. Die Abnahme der Treppe soll wohl noch im Januar ´23 erfolgen. Der Einbau einer isolierten Türe lässt wohl noch weiter auf sich warten. Auch die Verankerungspunkte im Boden der großen Halle sind noch nicht weiter vorangekommen. Diese sind für das Training an der Mât chinois unerlässlich.
Finanzen des Circus-Albireo e.V.
Nach dem überragenden Erfolg der verkürzten Auftrittsserie INIZIO konnte der Kontostand nun endlich wieder angehoben werden. Man entschied sich, die rückständigen Raten des Kredits auszugleichen, so dass nur noch eine Restschuld von 8000,-€ als Verbindlichkeit zum Schulverein steht. Der Kontostand zum Jahreswechsel betrug ca. 1400,-€. Mit dieser Summe ist es schwer, eine neue Show mit dem vielversprechenden Thema „Las Vegas“ zu planen. Außerdem müssen dringend die Wartungen am Artistenmotor und den Kettenzügen durchgeführt werden. Auch der Erwerb eines neuen Popkornkessels oder gar einer Maschine muss getätigt werden. Für die Kostüme steht im Jahr 2023 kein nennenswertes Budget zur Verfügung. Es gilt also wieder die Kostüme aus dem Fundus abzuwandeln und aufzubereiten.
Blick in die Zukunft
Im kommenden Jahr 2023 versucht der Zirkus durch seine Aufführungen den Kredit vollständig abzubezahlen, damit im Jahr 2024 ein entsprechendes finanzielles Polster für das Jubiläumsjahr 2025 aufgebaut werden kann. Es müssen unter anderem viele Investitionen für Erneuerungen der Gerätschaften getätigt werden. Hierbei ist abzuklären, welchen Anteil der Schulverein übernimmt. Auch im Bereich der Verkaufsstände muss einiges an Wartung eingeplant werden. Popkornmaschine, Siebträgermaschine und Kühl- und Gefrierschränke müssen gewartet oder erneuert werden. Auch der Getränke- Kühlwagen benötigt dringend eine Auffrischungskur. In ihm werden über das Jahr hinweg die Großküchengeräte wie z.B. Pommes-Fritteusen gelagert.
Dominik Gräber-Armbrüster